Überprüfung von Schlauchanschlüssen mit RFID

Die B. Braun Medical AG garantiert zuverlässige Misch- und Abfüllprozesse durch fehlersichere Verifikation von Schlauchanschlüssen in ATEX-Zone 2 – mit einer RFID-Lösung von Turck

Das Medizintechnikunternehmen B. Braun Medical AG stellt am Standort Sempach in der Schweiz medizinische Desinfektions- und Hygieneprodukte sowie Arzneimittel zur Behandlung chronischer Wunden her. Das erfordert hochpräzise und zuverlässige Misch- und Abfüllprozesse. Um die strengen Anforderungen an Sicherheit und Qualität zu erfüllen, verifiziert ein RFID-System mit TBEN-I/O-Modulen von Turck die Korrektheit der Schlauchanschlüsse in ATEX-Zone 2. Dazu befinden sich jeweils drei RFID-Datenträger in den Kupplungsrädern der Schlauchverbindungen. Überzeugen konnte die Turck-Lösung durch ihre ATEX-Zulassungen, hohe Schutzarten sowie Ethernet-Multiprotokoll.

  • Drei RFID-Tags sind in jedem Kupplungsrad eingegossen, sodass ein Tag, unabhängig von der Radstellung

  • Sobald der Schlauch verbunden ist, verifiziert das RFID-System den Anschluss

  • Turcks BL ident-RFID-System verhindert Fehlkupplungen & gewährleistet damit konstante Produktqualität

  • Die TBEN-I/O-Blockmodule sind platzsparend unter den Kabeltrassen in ATEX-Schutzgehäusen installiert

  • Thomas Mühlebach, Leiter Unterhalt und Technik am Standort Sempach, B. Braun Medical

Die Produktionsstätte der B. Braun Medical AG in Sempach im Schweizer Kanton Luzern ist spezialisiert auf die Herstellung medizinischer Desinfektionsmittel, Hygieneprodukte und Arzneimittel zur Behandlung chronischer Wunden. Hier werden komplexe Misch- und Abfüllprozesse durchgeführt, bei denen verschiedene chemische Rohstoffe in Tanks gemischt und anschließend abgefüllt werden. Aufgrund stark gestiegener Nachfrage ist das Unternehmen im Begriff, die Produktionskapazitäten zu verdoppeln.

Identifikation schafft Sicherheit

Der Kernprozess der neuen Anlagen umfasst im Wesentlichen die Zuführung der verschiedenen chemischen Rohstoffe von den Wiegecontainern in die Mischtanks und die Weiterleitung der Fertigprodukte in die Abfülllinie. Knotenpunkte im System sind zwei Schlauchbahnhöfe, von denen der eine bei der Aufgabestation und der andere an der Schnittstelle zur Abfülllinie platziert ist. Im Prozess müssen die Schläuche je Charge drei- bis viermal versetzt werden. Damit es nicht zu Verwechslungen mit verhängnisvollen Auswirkungen kommt, sind die Schlauchbahnhöfe ins RFID-System eingebunden, das die gesamte Anlage kontrolliert. Bei jedem Anschluss müssen je ein RFID-Datenträger auf Schlauchseite und ein RFID-Schreib-Lese-Kopf als Gegenüber zusammenspielen. Der Durchlass öffnet sich nur dann, wenn das System das richtige Medium identifiziert hat.

Das kommunikationsfähige Kupplungsrad

Für die Integration und Steuerung der Kupplungslösung nutzte Bachofen Turcks RFID-System BL ident mit TBEN-I/O-Blockmodulen in Schutzart IP67/IP69K. Diese sind mit speziellen Schutzgehäusen auch zum Einsatz in ATEX-Zone 2 zugelassen, was bei Ethernet-I/O-Modulen eher selten der Fall ist. Die eingesetzten Schreib-Lese-Köpfe können ebenfalls in Zone 2 genutzt werden, der TN-R42TC-EX sogar in Zone 1. Dank der Multiprotokollfähigkeit der TBEN-Module können diese in jedem industriellen Ethernet-Netzwerk mit Profinet, Ethernet/IP oder Modbus TCP eingesetzt werden.

Präzision bei einfacher Handhabung

Die drei RFID-Tags in jedem Kupplungsrad stellen sicher, dass sie schnell und zuverlässig gelesen werden. Die verwendeten Datenträger des Modells IN TAG 200 sind speziell für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen konzipiert. Der eingesetzte Schreib-Lese-Kopf TN-EM30WD-H1147-EX ist ebenfalls für explosionsgefährdete Bereiche bis Zone 2 zugelassen. Sein Gehäuse aus Edelstahl und Flüssigkristallpolymer erfüllt die Schutzart IP69K und widersteht auch harten Reinigungsverfahren.

Schlauchkupplungen und RFID-Verifikation

Sobald der Schlauch verbunden ist, liest der Schreib-Lese-Kopf die Informationen der RFID-Datenträger im Kupplungsrad aus. Die so erfassten Daten werden sofort mit den Informationen zum Tank verglichen. Falls eine Fehlkupplung festgestellt wird, blockiert das System den Durchfluss.

Optimierte Produktionssicherheit und reproduzierbare Qualität

Zusätzlich ermöglicht das Modul das Beschreiben der RFID-Tags mit spezifischen Daten über die durchgeführten Prozesse und Materialien. Beispielsweise kann der Zeitpunkt der letzten Reinigung eines Schlauches auf dem RFID-Tag gespeichert werden. Sollte dieser Zeitraum überschritten werden, verhindert das System automatisch den Materialfluss, um die Sterilität und Qualität des Pro­duktionsprozesses sicherzustellen.

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